Kirkeby : natures mortes / [Texte:] Siegfried Gohr, Fabrice Hergott
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Weitere Personen: | , |
Format: | Foto |
Sprache: | Danish English French German |
Veröffentlicht: |
Berlin :
Galerie Michael Werner,
[2024]
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500 | |a Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Michael Werner Berlin, 13.9.-9.11.2024. - Text dänisch, englisch, französisch und deutsch | ||
505 | 1 | |a "Mitte der 1970er Jahre bricht Per Kirkeby (1938 - 2018) den Eid, den er in seiner Jugend auf die Avantgarde, auf Aktionskunst, Fluxus, Konstruktivismus und die Pop-Art leistete und setzt sich mit der Ölmalerei ein neues Ziel. Verbündete findet der Skandinavier in Deutschland. Wie kaum anderswo behauptet die allerorten totgesagte Malerei hier ihren Überlebenswillen.Per Kirkeby greift auf eine große nordische Tradition zurück. Als sich der 42-jährige 1982 für ein Jahr in Berlin niederlässt, folgt er den Spuren Edvard Munchs, der dort knapp ein Jahrhundert zuvor die deutsche Malerei wachgerüttelt hatte. Als Vehikel für seinen Durchbruch als Maler wählte er in Berlin einige Motive der Stilllebenmalerei des Goldenen Zeitalters der Niederländer.Diesem nostalgischen Momentum setzt Kirkeby ein zeitgenössisches entgegen, das seiner Qualifikation als Naturforscher entstammt. Der promovierte Geologe ist auf zahlreichen Expeditionen der Weite Grönlands begegnet, die sich dem europäisch konditionierten Blickphänomenal entzieht. Diese Erfahrung prägt sein Verhältnis zur Abstraktion und zur Gegenständlichkeit. Es reflektiert den wissenschaftlichen Status des Beobachters, der sich im 20. Jahrhundert in der Zone zwischen Subjektivität und Objektivität aufhält. Die Moderne hat dieses Verhältnis seit Cézanne zwar immer wieder im Genre der Natures mortes ausgehandelt,jedoch bald in die Extrempositionen der Objektkunst und der ungegenständlichen Malerei aufgespalten.Erst Kirkeby gelingt wieder die Synthese, indem er eine Qualität der Naturbeobachtung auf die Betrachter seiner Bilder überträgt. Mit einer Aufforderung zum Erahnen unterwandert der Künstler den zivilisierten Blick ebenso wie die wissenschaftliche Sicht und die mystische Schau.Die zum Staunen erregende verzögerte Evokation der Motive aus abstrakten Farbstrukturen wurde bald als "Kirkeby-Effekt" (Peter Schjehldahl, "The Kirkeby Effect", in: Per Kirkeby,Ausstellungskatalog Mary Boone and Michael Werner Gallery, New York 1986) bekannt." | |
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