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|
|a Das letzte Jahr der in optimistischer Aufbruchsstimmung begonnenen 1920er-Jahre scheint frauenstark, in Theater, Kunst, Literatur, Film und Fotografie setzen avantgardistische Frauen neue Massstäbe. Doch es ist auch das Jahr des Börsencrashs, hoher Arbeitslosigkeit, Hitlers Griff nach der Macht. Rezension: Wie im Band "1919" der Autorin (2018) liesse sich auch hier bemängeln, dass die Lebenswirklichkeit der Mehrheit der Frauen ausgespart bleibt, doch was als Fortschritt, als Kultur wahrgenommen wird, sickert letztlich auch identitätsbildend in deren Bewusstsein. Monat für Monat wird ein fast 100 Jahre zurückliegendes Zeitgeschehen dokumentiert: Der Zeppelin gilt als Verkehrsmittel der Zukunft, das Radio zieht in die Wohnungen ein, der Tonfilm setzt sich durch, die Kinokultur blüht, Berlins Nachtleben vibriert. Das letzte Jahr der in optimistischer Aufbruchsstimmung begonnenen 1920er-Jahre scheint frauenstark, Clärenore Stinnes reist im Auto um die Welt, Erika Mann hofft auf Ruhm, Vicky Baum setzt sich als Schriftstellerin durch, Lotte Jacobi als Fotografin, Marlene Poelzig als Architektin, Marlene Dietrich als Schauspielerin, Hannah Höchs Collagen und Jeanne Mammens Porträts setzen neue Massstäbe in der Kunst. Doch es ist auch das Jahr des Börsencrashs, hoher Arbeitslosigkeit, unübersehbarer Braunhemden auf den Bürgersteigen, Hitlers Griff nach der Macht. - Allen Gröėęón empfohlenes Zeitporträt! (2)
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