Gayhane : Nicolaus Schmidt ; mit Beiträgen von Helen Adkins, İpek İpekçiolu, Kira Kosnick, Fatma Souad

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Schmidt, Nicolaus (VerfasserIn), Adkins,Helen (VerfasserIn)
Format: Foto
Sprache:English
German
Veröffentlicht: Berlin : Art In Flow I Verlag für zeitgenössische Kunst, [2021]
Schlagworte:
Online Zugang:Rezension
Inhaltsangabe:
  • Gayhane im Berliner Club SO36 ist eine Besonderheit im Berliner Nachtleben: orientalisch und queer. Gayhane ist das "House of Halay", dem traditionellen Rundtanz. Hier treffen sich Lesben, Schwule, "Heten", Männer mit Bart und Tunten auf Highheels. "Hane" steht im Arabischen und im Türkischen für Haus, Gayhane bedeutet also etwas Ähnliches wie Schwulenhaus. Die Musik, die hier erstmals aus türkischen, arabischen, indischen und anderen Songs gemixt wurde, hatte einen großen Einfluss auf andere Metropolen. Gayhane ist ein geschützter Raum, es darf nicht fotografiert werden. Nicolaus Schmidt konnte dort dennoch in Kooperation mit Fatma Souad von 2002 bis 2006 eindrückliche Porträts aufnehmen und entwickelte für den Gayhane- Kosmos eine Schrift aus Körperformen. Entstanden ist ein Buch als Kunstwerk. Der Kosmos Gayhane folgt eigenen Regeln, und so ist auch die Schrift nicht ohne Weiteres zu entschlüsseln. Ein Begleitheft spiegelt in Texten und Fotografien diese besondere Geschichte - seit 1999: Gayhane im SO36! "Nicolaus Schmidt, in Hamburg ausgebildeter Fotograf und dort unter anderem in den Siebzigern für die Underground-Zeitschrift rosa tätig, hat dem "Gayhane" eine opulente Bekennerschrift gewidmet, ein schieres Bekenntnis zu dieser Partyreihe selbst. Aber das wiederum ist zu kühl umrissen: Ein wirklich schweres Coffee-Table-Book in schmuckem Einband ist es geworden... Nicolaus Schmidt hat die wichtigsten Au┬ýto┬ýr:in┬ýnen für das Booklet versammelt. Wir erfahren, dass die Türsteherpolitik geübt werden musste, weil es ja nicht nur galt, den rassistischen Feind außen vor zu lassen, sondern auch weiße Menschen, die in den gewöhnlichen Gästen des "Gayhane" allenfalls interessante, exotisch anmutende Menschen sahen. Doch ebenso, das steht nicht nur zwischen den Zeilen, die Heteromacker aus der türkischen Community, die erst zu lernen hatten, wie man sich respektvoll und nicht queerphob zu verhalten hat" (taz)